AVA
Dieser Cannes-Liebling kommt am 27. September in die deutschen Kinos; im Hafenkino gab es im Oktober eine Preview anlässlich des Lucas Filmfestivals (das der Film zurecht gewann). Um es kurz zu machen: wir sind begeistert. Mit einer atemberaubenden Ästhetik wird die Metapher der vermeintlich bevorstehenden Erblindung der Protagonistin inszeniert - der Kontrast zwischen Sonne, Meer und Horizont des sommerlichen Frankreichs und "Schwarz" ist wunderschön. Es bleibt letztlich Auslegungssache, aber man mag "Ava" so deuten, dass sie nicht blind, sondern erwachsen wird. Kein Film muss dringender Open Air gespielt werden - deshalb gilt auch heute: bei schlechtem Wetter nicht in der Halle, sondern mit Ersatz-Termin. Ach, fast vergessen: ganz nebenbei ist Léa Mysius' Film auf saloppe Art urkomisch, antirassistisch, feministisch. Wir freuen uns sehr.
(Ava. Léa Mysius, Frankreich 2017, 105 Min., ab 12 Jahre, OmU)