Oliver Steller TUCHOLSKY - Lieder und Texte

Kino Traumstern

Gießener Sraße 15 , 35423 Lich | Hotline: 06404-3810

Donnerstag, 12. Oktober 2023 , 19:30 Uhr
Kategorie n: Konzert: Session - Jazz , Lesung / Poetry / Literatur

 

 

Gedichte • Briefe • Leben

In seinem Programm „Lieder und Texte“ versteht es Oliver Steller mit jazz- und bluesbeeinflussten Kompositionen das Leben Tucholskys emotional mitreißend nachzuzeichnen. Der Vollblutmusiker spielt und singt sich nicht in den Vordergrund, durch seine einfühlsamen Musiken und biographischen Erzählungen bleibt der Dichter und Denker immer der zerrissene Held der Veranstaltung und Steller sein Interpret. So werden die Abende mit Oliver Steller und seiner Gitarre wie eine Messe, in denen der Geist des Dichters heraufbeschworen wird.

Zwischen Geschichten aus dem Leben Tucholskys werden sein Charakter und seine Gedichte durch Stellers Sprache und Gesang lebendig. Das Ergebnis: Ein unvergesslicher Abend, nicht nur für Literaturliebhaber.

Ergänzend zur Ausstellung der KVHS „KünstlerInnen für Menschenrechte“ präsentiert Oliver Steller ein weiteres Mal sein großartiges Tucholksky – Programm im Kino Traumstern.

Hier Auszüge aus der aktuellen Kritik in der Gießener Allgemeinen vom 12. September 2023

"…Steller ließ den großen politischen Dichter (* 1890 in Berlin; † 1935 in Göteborg) vor seiner eindrucksvollen persönlichen Geschichte und seinen Worten sichtbar werden, verlieh seinem Bild mit seinen eigens komponierten Liedern noch eine zusätzliche Facette.

Steller kann ja hervorragend Gedichte vortragen, und ebenso exzellent singt er. Finden beide Ebenen zusammen, entsteht dieses ganz persönliche, menschlich spürbare Bild eines Werks, wie es nur ganz wenige Künstler zu schaffen vermögen.

»Tucholsky liegt mir seit 30 Jahren am Herzen, und zwar weil er die Menschen mag«, sagt Steller eingangs. Dann spielt er ein von Westcoast-typischer Leichtigkeit geprägtes Gitarrenintro und stellt Tucholsky vor. Da setzt die Gemütlichkeit ein, die man verspürt, wenn man etwas vorgelesen bekommt. Stellers runde, sympathische Stimme und seine exzellente, nuancierte Artikulation und Stimmungsgebung packen den Zuhörer im Nu. Er versteht es, den umtriebigen und etwas unstetigen Poeten sehr menschlich zu zeichnen, und fügt etwas Zeitkolorit hinzu.

Seine Eltern seien miteinander nicht glücklich gewesen. Tucholsky studierte Jura und promovierte, schrieb aber noch während seines Studiums den Roman »Rheinsberg«, der zum Bestseller wurde.

Sein Leben war dramatisch. Er kam an die Front, machte eine Fliegerzeitung und ging danach zur linksliberalen Berliner Weltbühne, später dann zu seinem Stammblatt, der Vossischen Zeitung.

Ein Beispiel der bitterbösen Ironie des Dichters ist »Der Mensch«, ein gnadenlos ehrliches Gedicht, in dem Tucholsky die Schwächen unserer Art aufzeigt: »Der Mensch hat zwei Beine und zwei Überzeugungen, eine wenn’s ihm gut geht, und eine, wenn’s ihm schlecht geht. Die letztere heißt Religion.« »Der Mensch ist ein nützliches Lebewesen, weil er dazu dient, durch den Soldatentod Petroleumaktien in die Höhe zu treiben und durch den Bergmannstod den Profit der Grubenherren zu erhöhen.« »Der Mensch hat zwei Leidenschaften, Krach zu machen, und nicht zuzuhören.« Steller trägt das mit einem trügerischen Ernst vor, er macht gleichsam alles, was zwischen den Zeilen steht, erfahrbar.

Zwischendurch spielt er einen tieftraurigen instrumentalen Blues. Ein Kabinettstückchen ist »Der dreiteilige Spiegel«, in dem ein eitler Mann (»Mit nichts als dem eigenen Selbstbewusstsein bekleidet«) sich von einer Frau durchs offene Fenster begehrlich beäugt wähnt. Steller liest das nicht, er spielt es, und die affige Eitelkeit der Figur gibt ihm Gelegenheit, sich genießerisch reinzuhängen. Bis zum köstlichen Ende in der Illusion ist das ein einziges Vergnügen; Steller kann sehr gut komisch sein, und an diesem Abend im KuKuK ist er vollkommen konzentriert und sprüht vor Spiellust.

In »Rosen auf den Weg gestreut« tönt er »Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft« und dreht mit diesem paradoxen Ansatz die Kritik am Nazi-Regime ins Absurde. Zugleich findet Tucholsky dafür absurd witzige Verse, die Steller ganz klassisch deklamiert."


Pressezitate:

„Wenn Oliver Steller die Gitarre zur Hand nimmt, baut er ein Klanggeflecht auf, das genau die Stimmung aufnimmt, die im gesungenen oder rezitierten Text mitschwingt“ (Schwäbische Zeitung)

„Wer kann mit einem Satz trösten und erfreuen? Der Rezitator. Keiner vermag das so genial wie Oliver Steller, nicht zuletzt, weil er auch Musiker ist“ (Westfälische Nachrichten)

„Wer bei den Namen Lessing, Heine, Hölderlin, Rilke und Tucholsky an seine Schulzeit erinnert wird und beinahe Pickel bekommt, hat Oliver Steller noch nicht live erlebt“ (WN)

„Ob biografische Informationen von Tucholsky, Tipps aus dessen privater Alkoholküche oder spitzfindige, satirische Texte, Gedichte und Lieder: Menschlich und politisch zeichnete Oliver Steller das bewegte Leben Kurt Tucholskys nach. Dabei überzeugte der Gitarist und Sänger nicht nur durch die perfekte Beherrschung seines Instruments und den Einsatz seiner Stimmbänder, sondern auch Gestik und Mimik sorgten stets für die passende Akzentuierung“ (Ruhrnachrichten)

„Dreidimensionale Lyrik! Oliver Steller begeistert sein Publikum mit gesungenen und gesprochenen Tucholsky-Gedichten. Dem Mann könnte man stundenlang zuhören, auch wenn er aus dem Telefonbuch vorläse. Doch, wer die Chance hat, Oliver Steller bei seinen speziellen musikalischen Dichter-Vorträgen zu erleben, sollte sie sich nicht entgehen lassen“ (Kölner Stadtanzeiger)

„Wer diesen unsteten, ruhelosen großen Dichter schon einigermaßen kannte, lernt ihn allemal noch besser verstehen“  (Gießener Zeitung)

„Feinfühlig, nachdenklich, tiefgründig und hintersinnig zeigte Oliver Steller, wie sinnvoll die Lektüre von Kurt Tucholsky sein kann. Zu wenig kommt Tucholsky heute zu Wort, zu viel von Heute hat er damals schon vorweggenommen“ (Aachener Zeitung)

„Wenn Oliver Steller spricht, wenn er zur Gitarre singt, dann entsteht ein Gesamtkunstwerk, eine Performance, die hier zur Hommage an Tucholsky wird“ (Schwäbische Zeitung)

„Oliver Steller versteht die Kunst, Biografisches, Anekdotisches, Politisches wie Literarisches in einen Kanon aus Poesie und Lebendigkeit zu tauchen“ (Abendzeitung München)

„Mit jazzbeeinflussten Kompositionen hat Oliver Steller in Liedern und Gedichten das kurze Leben dieses unruhigen Dichters emotional mitreißend nachgezeichnet. Dabei verfügt der Rezitator über schauspielerisches Talent, eine ausgefeilte Mimik und Gestik sowie komödiantische Fähigkeiten“  (Der Westen)

Kartenvorverkauf im Kino Traumstern

Am Do 12. Oktober um 19.30 Uhr im Kino Traumstern

 

 

Beginn: 19:30 Uhr

Eintritt: 18 €

Eintritt ermäßigt: 15 €

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Veranstalter

künstLich eV

künstLich eV

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