Attic Giant (AUT)

Indie / Folk

Als „ one of sad music's finest hopefuls “ (Destroy/Exist) war das 5-köpfige Bedroom Recording-Projekt Attic Giant rund um Songwriter Daniel Tischler im vergangenen Frühjahr mit seiner Debüt-EP Flush im LoFi-affinen Indiekosmos wie auch dem breiteren medialen Fokus von Musikexpress bis Radio FM4 aufgetaucht. Der nun am 23.02. erscheinende Nachfolge-Release light=whatwesee ist aber alles andere als das kalkulierbare, vor Ambition strotzende Debütalbum, sondern läuft den üblichen Logiken des Musikmachens und -veröffentlichens mit seinen bloß zwei ausgesprochen unhandlichen Stücken ganz offenkundig willentlich entgegen. Zwar ist nichts an der Fragilität und Intimität des Debüts verloren gegangen, doch sind die beiden beinahe gleich betitelten Songs hier textlich und musikalisch noch weiter Richtung Fragment gedrängt und scheinen gerade dadurch umso mehr Platz und Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen. Wohingegen der erste Song m t h r s (a short collapse of constancy) als vages Klangfragment aus Glockenspiel und Piano ohne Worte zu sprechen weiß, so wirkt es im darauf folgenden m o t h e r s (split/ crack in time) , als würden Daniel Tischler und Sängerin und Multinstrumentalistin Nastasja Ronck mit ihren Sätzen – meist bloßen Satz teilen – versuchen, so schwerwiegende Themen wie Erinnerung, Zeit (und ja, auch) Tod lyrisch abzutasten.